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Langer Tag der Flucht im Europahaus

Zuhören, verstehen und mitdiskutieren: Das war der lange Tag der Flucht dieses Jahr im Europahaus am 30.09.2022 in Kooperation mit der Caritas Burgenland und Katholische Erwachsenenbildung. Bereits zum 11. Mal wurde in ganz Österreich der lange Tag der Flucht begangen; ein Tag der Begegnung und des Austauschs zwischen Geflüchteten, Asylsuchenden, Österreicher*innen und jedem Interessierten.

© Sabine Jandl-Jobst

Um die Geschichten zum Thema Flucht und Asyl in einer lockeren Atmosphäre zu teilen und gleichzeitig jeden zu Wort kommen zu lassen, wurden die Erzählenden zu ,,Living Books‘‘. Die lebenden Bücher erzählen ihre Geschichten umgeben von den Büchern der Kosmopolitischen Bibliothek des Europahauses – die ,,Autoren‘‘ teilen ihre persönlichen Geschichten mit der Leserschaft (den Besucher*innen) und am Ende bleibt Zeit für Fragen und Diskussionen, bis man sich ein anderes Buch – einen anderen Autor und dessen Geschichte – aussucht und anhört. In Kaffehausatmosphäre teilten also acht ,,Living Books‘‘ ihre Erfahrungen mit den ,,Leser*innen‘‘. Die Themen waren dabei genau so vielfältig wie die erzählenden Menschen. Es wurden Fluchtberichte aus Palästina, dem Iran, der Ukraine, Siebenbürgen und anderen Ländern geteilt und damit verbunden über das Ankommen in Österreich, die schwierige Integration und Sprachbarrieren geredet.  Ebenso kamen Expert*innen zu Wort, die schon viele Jahre lang mit Geflüchteten arbeiten und Menschen in schwierigen Lebenslagen begleiten. Auch über aktuelle Thematiken, wie zum Beispiel die Protestbewegung der Frauen im Iran hat man sich viel ausgetauscht und mitdiskutiert, so dass eine informative, lockere und vor allem wertschätzende Atmosphäre entstehen konnte. Den ganzen Abend über wurde man auf eine Reise durch verschiedene Länder und Kulturen mitgenommen. So bestand beispielsweise das Buffet aus selbstgemachten indischen, afghanischen oder ukrainischen Gerichten. Die begleitende Musik, gespielt von zwei Musikerinnen des Haydn Konservatorium und einer Volkssängerin aus der Ukraine, führte durch unterschiedliche Epochen und Stilrichtungen. Einen gelungenen Abschluss des Abends bildeten Kreistänze aus verschiedenen Kulturen, bei denen jeder das Tanzbein schwingen konnte. Der lange Tag der Flucht ist im Europahaus zu einer langen Nacht der Flucht geworden, wo neue Bekanntschaften gemacht und der eigene Horizont erweitert wurde.